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Die Blutegel Therapie:

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In der Tierheilkunde können Blutegel bei vielen akuten und chronischen, vor allem schmerzhaften Entzündungen im Bewegungsapparat, bei allen Formen von Gelenkentzündungen, Arthrosen, Bänder- und Sehnenentzündungen, Nervenentzündungen und Traumen eingesetzt werden.

Ebenso bei Abszessen, Thrombosen, schmerzhaften Hautentzündungen, Hämatomen, schlechter Wundheilung und postoperativer Narbenbildung, also überall dort, wo eine Anregung der Gewebedurchblutung und des Lymphabflusses, die Auflösung von Verhärtungen und Abtransport von Ablagerungen, die Nervenregeneration und die damit verbundene Schmerzreduktion gewünscht werden. Dabei sind Behandlungen im Akutzustand besonders erfolgreich. Bei degenerativen Gelenkerkrankungen wie Arthrose, Spondylose, Spat, kann die Blutegelbehandlung nicht den pathologischen Zustand (Röntgenbild) verändern, nimmt aber die Schmerzhaftigkeit der Begleitumstände

Der Wirkungsradius des Egelbisses beträgt etwa 5-10 cm im umliegenden Gewebe (auch in die Tiefe). Die reinigende Nachblutung kann ein bis acht Stunden dauern (beim Menschen bis zu 24 Stunden). Danach bildet sich eine Kruste auf der Wunde.

Der Blutentzug beträgt pro Egel durchschnittlich 35 - 40 ml incl. Nachblutung. Die Nachblutung muss zugelassen werden; ein lockerer Verband aus saugfähigem Material ist bei Bedarf möglich. Während der Nachblutung darf sich das Tier bewegen.

In akuten Zuständen ist nach der Blutegelbehandlung eine (manchmal vorübergehende) Spontanverbesserung möglich. Bei chronischen und degenerativen Erkrankungen ist eine langsame aber stetige Verbesserung wahrscheinlicher. Oft sind mehrere Behandlungen in immer größer werdenden Abständen notwendig.

Die Blutegel müssen nach der Anwendung getötet (in der Regel eingefroren) und ordnungsgemäß wie tiermedizinischer Abfall entsorgt werden, was vor dem Einsatz der Lebewesen bedacht werden sollte.

Da vor der Behandlung mögliche Kontraindikationen sorgfältig abgeklärt werden müssen und es während und nach der Blutegelbehandlung zu Komplikationen kommen kann, ist es ratsam, sich an einen geschulten Tiertherapeuten zu wenden.

Bei folgenden Erkrankungen oder Zuständen darf eine Blutegelbehandlung nicht angewendet werden:

Anämien, Hämophilie (Blutegerinnungsstörung), Herabsetzung der Blutgerinnung durch Medikamente(!), Wundheilungsstörungen, Allergieneigung (bes. bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Blutegel- Inhaltsstoffe), Diabetes mellitus, Krebs, Immunschwäche, Abmagerung, Fieber, schlechter Allgemeinzustand.

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Blutegel werden seit Jahrhunderten zur Blutentziehung ( Aderlass) verwendet. Dies trägt einerseits zur „Entgiftung“ bei, während gleichzeitig die im Speichel des Egels enthaltenen Substanzen blutgerinnungshemmend, aber auch antithrombotisch, gefäßkrampflösend und lymphstrombeschleunigend wirken. Diese Effekte werden insbesondere dem aus den Speicheldrüsen von Blutegeln isolierten Hirudin zugeschrieben, das sich mit dem Thrombin des Wirtsblutes verbindet. Eine medizinische Indikation ist daher vor allem bei Thrombosen und Venenentzündungen gegeben. Die Substanz Egelin wirkt Entzündungshemmend und Schmerz lindernd (z. B. bei Arthrose). Blutegel können beispielsweise die mit der Gelenkentzündung (Arthritis) einhergehenden Schmerzen im restlichen Körper deutlich lindern.

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Die Wirkung weiterer Inhaltsstoffe des Egel-Speichels sind:

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Für die Behandlung setze ich einen Stundenlohn von 50 € in Rechnung zzgl. der Blutegel die jeweils mit ca.18 € pro Stück (je nach Selbstkostenpreis der stetig schwankt) berechnet werden.

Aktuell darf ich aufgrund der neuen Tierheilpraktikerverordnung von dem 24.06.2021, Blutegel nur auf Rezept des behandelnden Tierarztes setzen.


 

Hinzu kommen evtl. noch Fahrtkosten, wenn die Anfahrt weiter als 25 km im Umkreis von 46325 Borken ist.

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  • Hirudin: Hemmung der Blutgerinnung (Thrombinhemmstoff)

  • Calin: kollagenvermittelte Gerinnungshemmung, die für eine Nachblutung sorgt; die Nachblutung dient der Wundreinigung

  • Egelin: Gerinnungs- und Entzündungshemmung

  • Bdellin: Gerinnungshemmung

  • Apyrase: Hemmung der Thrombozytenaggregation

  • Hyaluronidase (Orgelase): Abbau von Hyaluronsäure

  • Histaminähnliche Substanz

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